AIDS bezeichnet das Acquired Immune Deficiency Syndrome, bei dem es sich um ein erworbenes Immundefektsyndrom handelt. Durch die Infektion mit dem HI-Virus wird das Immunsystem des Menschen zerstört. Die Viren können nicht vollständig entfernt werden und eine Heilung ist somit nicht möglich. Seitdem AIDS 1981 als eigenständige Krankheit anerkannt wurde, starben daran weltweit mehrere Millionen Menschen. Die Lebenserwartung der Infizierten kann verlängert werden, wenn schon während der mehrjährigen Inkubationshase antivirale Medikamente eingenommen werden.
Eine Ansteckung mit dem HI-Virus ist durch Körperflüssigkeiten Blut, Sperma, Vaginalsekret, Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit und Muttermilch möglich. Die Flüssigkeiten können durch frische, noch blutende Wunden in den Schleimhäuten und leicht verletzliche Bereiche der Außenhaut ins Blut gelangen. Da es bis heute keine HIV-Impfung gibt, ist Vorsorge die beste Maßnahme gegen die Krankheit. Kondome schützen vor AIDS, genauso wie der Gebrauch steriler Nadeln bei der Einnahme von Drogen, bei Impfungen und Blutspenden. Nach einem möglichen Kontakt mit den Viren kann eine Infektion durch die so genannte Postexpostions-Prophylaxe verhindert werden. Dabei werden 28 Tage lang Medikamente verabreicht. Die Maßnahme kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie innerhalb von zwei Stunden nach dem Kontakt eingeleitet wird.
Mit einem Suchtest kann im Blut eine HIV-Infektion nachgewiesen werden. Dabei ist es möglich, dass auch nicht infizierte Personen fälschlicherweise positiv getestet werden. In einem Bestätigungstest wird dann festgestellt, ob es sich bei dem ersten Ergebnis um eine Fehldiagnose handelt oder tatsächlich eine HIV-Erkrankung vorliegt.
Der Krankheitsverlauf nach einer HIV-Infektion lässt sich in vier Phasen unterteilen. In der Akuten Phase treten zwei bis sechs Wochen nach der Infektion möglicherweise verschiedene grippeähnliche Symptome wie Fieber, Unwohlsein oder Übelkeit auf. Während der mehrjährigen, bis zu zehn Jahre dauernden, Latenzphase vermehrt sich das Virus. Die Betroffenen leiden jedoch nicht unter körperlichen Symptomen. Die dritte Phase wird als Aids Related Complex bezeichnet. Die Symptome der Akuten Phase treten wieder auf, verschwinden jedoch nicht mehr. In der Krankheitsphase kommt es zur Diagnose von AIDS, wenn der HIV-positiv getestete Patient unter bestimmten Erkrankungen leidet, die als opportunistische Infektionen bezeichnet werden. Das geschwächte Immunsystem kann sich selbst vor harmlosen Erregern nicht schützen und Infektionen oder Tumore treten auf.
Der Krankheitsverlauf kann durch die Antiretrovirale Therapie, bei der HIV-unterdrückende Medikamente verabreicht und Sekundärinfektionen behandelt werden, verlangsamt werden. Der Patient muss regelmäßig Tabletten einnehmen, die er aufgrund der möglichen Resistenzbildung nicht absetzen darf. Da das HI-Virus gegenüber einzelner Medikamente schnell resistent werden kann, wird oftmals eine Therapie angewendet, bei der gleichzeitig mehrere Medikamente eingesetzt werden.