Fisting kommt vom englischen Wort “fist” was überstetzt “Faust” heisst. Daher bezeichnet man Fisting zu deutsch auch als “Faustverkehr”.
Fausten oder Fisten ist eine sexuelle Praktik. Mehrere Finger bis hin zu einer oder mehreren Händen werden dabei in die Vagina oder den Anus eingeführt. Der Fachausdruck hierfür ist bei der Vagina brachiovaginal und beim Anus brachioproktisch.
Beim Faustverkehr gibt es verschiedene Varianten.
Beim “vaginalen” Faustverkehr können bei den ersten Fistingversuchen nur einige Finger eingeführt werden. Der muskuläre Vaginalschlauch ist als natürlicher Geburtskanal von Natur aus stark dehnbar. Deshalb kann man diese Spielart grundsätzlich unabhängig von Alter und Beckenbau praktizieren.
Unter einem “doppelten” Faustverkehr versteht man das sehr viel seltenere Penetrieren der Vagina oder des Anus mit beiden Händen.
Beim “analen” Faustverkehr können in der Regel nur einige Finger eingeführt werden. Im Verhältnis zu einer Vagina ist der Anus von der Anatomie her ja wesentlich enger und weniger dehnbar. Dennoch ist es nach ersten Fistingversuchen möglich, eventuell mehrere Finger oder auch die ganze Hand einzuführen. Wenn mehrere Finger in der Regel kein Problem darstellen, besteht die eigentliche Schwierigkeit in der Einführung des Daumens. Anschließend die der ganzen Hand, wobei man hier die breiteste Stelle überwinden muss.
Die Selbstbefriedigung mit der Faust wird auch “Self-Fisting” genannt. Dieses ist eine Masturbationspraktik bei der teilweise oder komplett die Hand beziehungsweise die Faust in die Scheide eingeführt wird. Dabei soll die dort vermutete Gräfenberg-Zone gezielt stimuliert werden.
Welche Variante man aber auch immer wählt, es muss Gleitgel dabei benutzt werden. Das Gel wird sowohl auf die Hand als auch an der Vagina, dem Anus oder beim Mann, am After aufgetragen.
Fisting setzt große Erfahrung und Vertrauen voraus und sollte nur praktiziert werden, wenn die Beteiligten das auch wirklich wollen. Zwischen beiden Partnern spielt Behutsamkeit sowie Kommunikation und der gemeinsame Wunsch, diese Praktik auszuüben, eine bedeutende Rolle. Der Aktive muss dabei sehr gefühlvoll vorgehen.
Beim Fisting müssen die Sex-Partner vollkommen entspannen. Psychischer Druck sollte in jeder Form vermieden werden. Ein Faustfick nur aus Liebe zum Anderen ist daher sehr gefährlich. Dabei kann es schnell zu Rissen, Blutungen und Verletzungen der Vagina oder des Schließmuskels kommen. Stück für Stück müssen sich die Organe erst ganz langsam dehnen. Bei den Vorbereitungen sollte der entspannende Massage-Akt aber nicht zu kurz kommen. Um den anderen zu erregen und zu stimmulieren, reicht es oft schon aus, einfach nur mit den Fingern an der Vagina oder am Anus beziehungsweise am After zu spielen. Streicheln, Reiben und Fingern gehören beim Fisting dabei genauso zum Vorspiel dazu.
Beim Fisting kommt die Lust meist erst mit viel Übung. Anfangs fühlt es sich oft nur so an, als müsste man dringend zur Toilette. Hierbei können Fortgeschrittene aber sogar zum Orgasmus kommen. Allerdings sollte sich der Gefistete dem Partner nicht nur ausliefern. Er sollte auch die Vorgehensweise, die Dehnweite und das Tempo mitbestimmen.
Nach dem erfolgreichen Eindringen der Faust sind folgende Techniken möglich.
Beim Pumpen werden die Finger leicht geöffnet und wieder geschlossen.
Allerdings soll das leichte Kreisen mit der Faust neben einem großen Verbundenheitsgefühl zum Partner auch sexuell sehr reizvoll sein.
Verkrampft sich der Partner jedoch beim Fisting, sollte jegliche Bewegung sofort gestoppt werden. Keinesfalls sollte man hektisch die Hand herausziehen, sondern sie bewegungslos verharren lassen. Erst vorsichtig weiterbewegen, wenn die Kontraktion nachlässt. Es geht dann je nach Willen des Gefisteten wieder raus oder auch weiter rein.
Beim Faustfick ist auch das langsame Herausziehen der Faust sehr wichtig. Vorsicht ist auch bei langen oder überstehenden Fingernägeln geboten. Sie können leicht zu Einrissen in der Darmwand führen. Dabei helfen Latex-Handschuhe. Ebenfalls empfehlenswert ist vor dem Fisting auch ein lauwarmer Einlauf. Ansonsten könnten Exkremente im Wege sein.
Durch Faustverkehr bestehen die unmittelbaren Risiken bei gewaltsamer oder ruppiger Praxis in Verletzungen der Vagina beziehungsweise des Anus. Diese können überaus schmerzhaft sein. In Extremfällen kann es auch zu einer Perforation des Darms kommen. Diese stellt dann allerdings einen medizinischen Notfall dar. Vereinzelt beschrieb man auch schon Todesfälle. Ferner besteht nicht nur eine besondere Infektionsgefahr für HIV sondern auch für Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus oder analen Warzen. Darüberhinaus kann es bei Frauen leicht zu unspezifischen Scheideninfektionen kommen. Dies kann beispielsweise durch die Übertragung von Darmbakterien in die Vagina geschehen. Mittels Verwendung von Handschuhen und reichlich Gleitmittel kann das Infektions,- beziehungsweise Verletzungsrisiko deutlich verringert werden. Allerdings ist es aber entgegen der weitverbreiteten Meinung nur wenig vom Alter der gefisteten Person abhängig.
Die langfristigen Spätfolgen von Analdehnung und analem Fisting sind diesbezüglich aber noch ungeklärt. Nach klinischen Studien führt eine therapeutische Analdehnung zur Behandlung von Analfissuren zur Schädigung des Schließmuskels. Allerdings macht sich diese Schädigung nicht in jedem Fall und auch nicht sofort durch Stuhlinkontintenz bemerkbar. Von Proktologen wird dies jedoch mit dem Umstand erklärt, dass im jüngeren und mittleren Alter die Beckenbodenmuskulatur die Schädigung des Sphinkters kompensiert. So wird die Schließfähigkeit sichergestellt. Die Beckenbodenmuskulatur schwindet aber im fortgeschrittenen Alter. Der Schließmuskel erhält dann keine Unterstützung mehr. In diesem Stadium kann eine zuvor unerkannte und äußerlich nicht sichtbare Schädigung zur Stuhlinkontinenz führen. Bislang liegen jedoch noch keine eigenständigen Untersuchungen zu den Spätfolgen des Analfistings im fortgeschrittenen Alter vor. Häufig lassen sich Schäden des Schließmuskels nur durch eine proktologische Ultraschalluntersuchung erkennen.
Auch findet kaum eine Frau Fisting in der Realität anziehend. Fisting ist eher die Darstellung einer Phantasie, die Männer in erster Linie anregend finden. Daher zeigt man Fisting oft bei Pornos.
In der Rolle der Pornografie werden spezielle Magazine und Filme mit Schwerpunkt Fisting hergestellt. Ebenso gibt es auch im Internet viele Seiten, die sich thematisch mit dieser Sexualpraktik befassen.
In den spezifischen Pornofilmen wird sogar noch der Unterarm oder gleich zwei Fäuste in eine Öffnung eingeführt.
"Auch findet kaum eine Frau Fisting in der Realität anziehend"
Was für eine subjektive und unqualifizierte Aussage.
Nachdem meine Partnerin und ich es einmal aus Neugierde ausprobiert haben, wünscht sie es sich immer öfter, weil sie damit ihrer Aussage nach ihre intensivsten Orgasmen erlebt.