1994 publizierte der britische Journalist Mark Simpson erstmals den Begriff “Metrosexualität”. “Metrosexualität” setzt sich aus den beiden Wörtern “metropolitan” und “heterosexual” zusammen. Der Begriff bezeichnet nebenbei aber nur eine sexuelle Orientierung und keine Sexualpräferenz. Er beschreibt einen extravaganten Lebensstil heterosexueller Männer, welche aber angeblich keinen Wert auf Kategorisierung in ein maskulines Rollenbild legen.
Der Definition nach lassen metrosexuelle Männer auch die feminine, also die weibliche Seite ihrer Persönlichkeit zu. Dabei zeigen sie nach außen hin Verhaltensweisen, die man bis dato eher dem Klischee des homosexuellen Mannes oder dem Lebensstil der Frau zuordnete.
“Metrosexualität” ist ein moderner Lebensstil. Von der modischen Ausrichtung differenziert er nicht mehr zwischen Mann und Frau. Bezeichnet wird “Metrosexualität” vom amerikanischen Soziologen Robert Heasley als eine von sechs Formen der “Straight-Queer Masculinites”. Allerdings bevorzugt er dafür aber den Ausdruck “stylistic straight-queerness”.
Metrosexuelle legen beispielsweise viel Wert auf Styling und Frisur. Sie gehen zur Maniküre und Pediküre. Unter Umständen tragen diese Männer sogar Röcke oder andere, für Männer bisher als eher unangebrachte, Kleidungsstücke.
Für die Mode- und Kosmetikindustrie sind die sogenannten Metrosexuellen eine wichtige Zielgruppe. Ihre Funktion als lukrative Marktlücke sowie die erheblichen Werbeanstrengungen in diesem Bereich werfen die Frage auf, inwiefern Metrosexualität durch Werbung künstlich hochgespielt ist.
2006 stellte Mark Simpson in einem Interview kritisch fest, dass eine “amerikanische Marketing-Frau” den von ihm geprägten Ausdruck “metrosexual(ity)” aufgriff. Eigentlich sollte dieser Begriff die heutige Konsumentenkultur beleuchten. So wurde er allerdings ironischerweise, gerade zu einem Instrument von “Marketing-Propaganda”.
Bei der Begriffsprägung war Simpson allerdings nicht klar, dass “Metro” in Metropolis für “Mutter” steht. Übersetzt heißt der Begriff „Metrosexuell“ also “Muttersexuell”. Der Begriff würde wegen der postödipalen Natur allerdings trotzdem passen, erklärte Simpson im Nachhinein in einem Interview.
Als Metrosexuell gelten beispielsweise auch David Beckham, Ian Thorpe, Brad Pitt und Robbie Williams.