Mit Nudismus bezeichnet man die Freikörperkultur, besser bekannt unter der Abkürzung FKK.
Nudismus kommt vom Lateinischen “nudus”, was “nackt” bedeutet. Weitere Ausdrücke dafür sind auch Nacktkultur oder Naturismus.
Mit diesen Begriffen beschreibt man die gemeinschaftliche Nacktheit. Zumeist findet diese in der Natur statt. Anliegen ist dabei die Freude am Erlebnis der Natur oder auch am Nacktsein selbst. Dabei steht das Nacktsein hier jedoch nicht im direkten Bezug zur Sexualität.
Zu einem Teil des Nudismus gehört auch der Nacktsport.
Traditionell heißen die Anhänger dieser Kultur FKK-ler, Nudisten oder Naturisten.
Ungefähr seit den 80er Jahren ist die öffentliche Nacktheit in der Bundesrepublik Deutschland weitgehend enttabuisiert. Seitdem verzichtet man zunehmend auf einen besonderen Begriff für nackte Menschen.
Im deutschsprachigen Raum umfasst der Begriff Freikörperkultur heute zwei Ausprägungen.
Neben dem Nudismus steht der Naturismus.
Der Nudismus bevorzugt unabhängig von weiteren positiven Zielen, die Lebensgestaltung ohne Kleidung.
Der Naturismus ist im Unterschied dazu ein Lebensstil, der weitere Ziele miteinschließt. Eine Kultur der gegenseitigen Rücksichtnahme und Solidarität sowie ökologisches Engagement.
Nicht zuletzt durch das Internet, führte der teilweise Missbrauch des Begriffs “FKK” für pornografische Zwecke dazu, dass der Begriff “FKK” durch den Begriff Naturismus zunehmend ersetzt wird.
Zuweilen wird der Begriff “Nudisten” auch abwertend gebraucht. Ihr Nacktsein wird in die Nähe von Exhibitonismus gerückt. Allerdings gibt es dabei eine klare Trennung.
Im klinisch-pathologischen Sinne zumindest, besteht der Exhibitionismus in der Lust an den schockierten Reaktionen anderer Menschen.
Gerade aber im klassischen FKK-Kontext ist mit solchen Reaktionen nicht zu rechnen. Allerdings dringt der Nudismus zunehmend in die normale Öffentlichkeit vor. Doch auch hier steht vielmehr die Lust am Nacktsein im Vordergrund.
Der Begriff Exhibitionismus wird aber auch oft in einem breiteren und allgemeineren Sinne als “Lust am zeigen” verwendet. Gerade mit neueren Formen des Nudismus ist hier eine Überlappung durchaus möglich.
An Badeseen und am Strand ist Nacktheit weitgehend geduldet und zieht keine rechtlichen Konsequenzen nach sich. Außerhalb dieses Kontexts wird sie bisher allerdings noch oft sanktioniert. Andererseits findet öffentliche Nacktheit zunehmend auch in Städten Verbreitung. Dabei ist die Grenze zum Exhibitionismus fließend.
Strafrechtlich wird öffentliche Nacktheit in Deutschland nicht geahndet. Gelegentlich wird sie jedoch wegen Belästigung der Allgemeinheit als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld belegt. Es gibt aber keine bundesweite einheitliche Regelung, ob und in welcher Höhe ein Bußgeld verhängt wird. Dieses hängt oft von den kommunalen Behörden ab.
Den Markt für “FKK”-Ferien schätzt man in Deutschland jährlich auf etwa 10 Millionen Urlauber.
Diesbezüglich sind die führenden Reiseziele allerdings Frankreich und Kroatien.
Allein in Frankreich gibt es über 100 naturistische Campingplätze und Feriendörfer. Der jährliche Umsatz erreicht dabei einen dreistelligen Millionenbetrag.