Die Schamlippe ist ein äußerlich doppelpaarig auftretender Teil der weiblichen Geschlechtsorgane. In ihrer Gesamtheit bezeichnet man sie auch als Vulva.
Man unterscheidet sie zwischen großen und kleinen Schamlippen.
Die großen Schamlippen verlaufen vom Venushügel bis zum Damm. Sie verdecken die Harnröhrenöffnung, den Scheideneingang sowie die Klitoris und schützen diese somit. Die großen Schamlippen enthalten Fettgewebepolster. Sie sind von pigmentierter Felderhaut bedeckt. Im natürlichen Zustand sind sie bei einer erwachsenen Frau zum Teil mit Schamhaaren bewachsen. Von vielen Frauen werden diese jedoch entfernt. Beide großen Schamlippen bilden die Schamspalte.
Die kleinen Schamlippen begrenzen seitlich den Scheidenvorhof. Sie treffen an der Klitoris zusammen. Die Klitoris wird auch Kitzler genannt. Die kleinen Schamlippen sind fettfreie, dünne stark pigmentierte Hautfalten. Diese befinden sich an der Außenseite und bestehen aus mehrschichtigem Plattenepithel. Die Innenseiten sind weniger pigmentiert. Sie sind unverhornt und enthalten Talgdrüsen. Die kleinen Schamlippen laufen vorne in je zwei Falten auseinander. Dabei vereinigt sich die vordere Falte mit der Gegenseite zur Klitorisvorhaut. Die jeweils hintere Falte endet direkt an der Klitoris als Kitzlerzügel.
Bei vielen Frauen werden die inneren Schamlippen durch die äußeren verdeckt. Sie werden also erst bei Spreizung der Beine, oder wenn sie mit den Händen auseinandergahlten werden, sichtbar. Bezüglich Ausprägung und Größe findet sich jedoch eine gewisse Varianz. Bei einigen Frauen können also die inneren Schamlippen durchaus auch bei gewöhnlicher Körperhaltung sichtbar werden. Beim Großteil der Frauen sind die inneren Schamlippen allerdings, laut statistischer Verteilung, stark linksschief. Dies bedeutet, sie sind eher gering ausgeprägt. Bei einer Untersuchung fanden sich Längen von null bis sechs Zentimetern. Der Großteil befand sich allerdings unter zwei Zentimetern. Die durchnittliche Länge liegt im Bereich zwischen 1 und 2 cm.
In der Regel ist die Pigmentierung der inneren Schamlippen dunkler als die der umgebenden Haut.
Die kleinen Schamlippen reagieren empfindlich auf Berührungen. Bei sexueller Erregung füllen sie sich mit Blut. Sie färben sich dunkel und schwellen an. Dadurch wird bei manchen Frauen der Scheideneingang freigelegt oder die Schamspalte etwas geöffnet.
Wenn das Mädchen in die Pubertät kommt, wird der Schamhügel größer, die Schamlippen voller und an den oberen Labien bildet sich ein leichter Flaum. Viele Mädchen denken es sei nicht ästhetisch, wenn sie keine geschlossenen Schamlippen haben sondern die kleinen Labien herausstehen. Da die meisten Schulen und Sportvereine heute aus präventiven und rechtlichen Gründen auf gemeinsames Duschen verzichten haben die Mädchen keine Vergleichsmöglichkeiten und orientieren sich an Bravo und Pornographie. Es ist deshalb an den Müttern, ihren Töchtern ein positives Körpergefühl zu vermitteln.