Denn sie wissen nicht was sie wollen… so oder so ähnlich könnte man die Phasen der Pubertät bei Kindern beschreiben. Eltern sind meist relativ hilflos, können ihrem Nachwuchs überhaupt nichts recht machen. Die Pubertät zählt zu den schwierigsten Entwicklungsphasen und beginnt meist bereits mit dem elften Lebensjahr. Je nach Individuum kann sie dann bis zum achtzehnten Lebensjahr andauern. Allerdings gilt dieses Entwicklungsstadium nicht nur als chaotisch und unlösbar. Es gibt auch schöne Momente. Das Kind wächst zu einem gleichgestellten Erwachsenen heran.
Als besonders schwierig wird die körperliche Veränderung empfunden. Immer früher bekommen junge Mädchen ihre erste Regelblutung. Und auch Jungs sind bei ihrem ersten Samenerguss meist erst zwölf Jahre alt. Die durchweg gute Aufklärung heutzutage seitens der Eltern und der Medien hilft den Heranwachsenden dabei, die Gegebenheiten besser zu verstehen und hinzunehmen. Mädchen bekommen einen regelrechten Wachstumsschub zu Beginn der Pubertät. Ferner wächst die Scham- und Achselbehaarung sowie die Brust. Bei Jungs hingegen beginnt diese Entwicklungsphase erst ungefähr ein Jahr später mit dem Wachsen der Hoden, des Hodensacks sowie der Schamhaare. Auch der Penis vergrößert sich. Erst dann folgt ein körperlicher Wachstumsschub, der Stimmbruch sowie die Entwicklung der männlich wirkenden Gesichtshaare.
Allerdings beschränkt sich die Pubertät nicht nur auf die körperliche Veränderung. Auch das Gehirn macht einen Wechsel durch, welcher sich wesentlich auf das Verhalten der Teenager auswirkt. Vergesslichkeit, Unberechenbarkeit und Reizbarkeit sind die Folge der während der Geschlechtsreifung vermehrt ausgeschütteten Hormone. Zudem kommt oft das Gefühlschaos der ersten Verliebtheit dazu. Die Abnabelung von der Familie beginnt. Hier sollten Eltern besonders viel Verständnis aufbringen, statt die Teenager mit Vorwürfen zu konfrontieren. Auch wenn dieser Prozess den Eltern oftmals nicht leicht fällt. Die Teenager fühlen sich missverstanden. Die Eltern sind sowieso doof, haben keine Ahnung und verhalten sich in ihren Augen meist peinlich.
Eltern sollten sich während der Pubertät ihrer Kinder keinesfalls entmutigen lassen, denn wie schon ein bekanntes Sprichwort verrät: Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen.
Es ist insbesondere für junge Ärzte im Studium alles andere als erfreulich, daß sie die Entwicklung des menschlichen Körpers anhand von Skizzen und nicht mehr von Bildern erlernen. Man sollte wirklich Langzeitstudien machen, und z.B. eine Fotoserie von Menschen ab Geburt bis ins hohe Alter anlegen (zB bis 4 Jahre halbjährlich, dann bis 18 Jahre jährlich, dann alle 10 Jahre) mit ärztlicher Untersuchung und ausführlicher Dokumentation (auch Laborwerte) um die Entwicklung wirklich durch stringente Doumentation an echten Probanden zu erforschen. Es ist Pornographie in jeder Widerlichkeit heute erlaubt, aber für die Wissenschaft müssen Skizzen reichen!