Testosteron ist ein Sexualhormon, das entgegen der allgemeinen Meinung bei beiden Geschlechtern vorkommt und sowohl für den Hormonhaushalt des Mannes als auch für den der Frau überaus wichtige Bedeutung hat. Als Sexualhormon ist es grundsätzlich in die Gruppe der Androgene einzuordnen und basiert demnach hauptsächlich auf Androstan.
Bei der Wirkung von Testosteron im Körper ist allerdings streng nach der Wirkung auf den männlichen und den weiblichen Hormonhaushalt zu unterscheiden.
So wirkt es im männlichen Hormonhaushalt unmittelbar auf den Hoden, wo es durch Metabolisierung hauptsächlich für die Produktion und Reifung von Spermien zuständig ist. Darüber hinaus sorgt die durch Testosteron bedinge Botenstoffausschüttung im Gehirn für die Entwicklung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale in der Pubertät, sowie für die Erhaltung im späteren Leben. Hier gewinnt das Testosteron auch immer mehr an sozialisierender Wirkung.
So argumentiert die Wissenschaft schon seit langem, dass die Testosteronkonzentration im Körper entscheidende Auswirkungen für der Charakter und die Sozialisierung einer Person hat. Insbesondere sollen Männer mit einem hohen Testosteronspiegel zu stärkerer Aggressivität und Kampfverhalten neigen. Dies erscheint schlüssig, da Testosteron grundsätzlich für die Steigerung von Aggressivität verantwortlich ist. Darüber hinaus haben diese Männer auch eine verstärkte Libido, die sich ebenfalls auf das Sexualhormon Testosteron zurückführen lässt. Auch auf das körperliche Erscheinungsbild hat Testosteron Einfluss. So sorgt es insbesondere für das Wachstum von Körper- und Barthaar, nicht aber dem Haupthaar. Vielmehr gilt ein erhöhter Testosteronspiegel als Hauptursache für frühzeitigen Haarausfall.
Ebenfalls testosteronabhängig ist die Bildung der Muskulatur. Hier ist ein hoher Testosteronspiegel derart entscheidend, dass insbesondere im Kraftsport häufig Testosteron über medizinische Präparate wie etwa Andriol konsumiert wird. Dies ist als eine Form des Dopings allerdings verboten.
Darüber hinaus argumentieren einige aktuelle Studien, dass Testosteron ebenfalls für die Bildung der Gesichtszüge verantwortlich ist. Nach diesen Studien haben Männer mit hohen Testosteronwerten gewöhnlich auch markantere Gesichtszüge.
Zu ähnlichen Ergebnissen kann auch eine Überproduktion von Testosteron im weiblichen Hormonhaushalt führen. Hier spricht man in diesem Zusammenhang von der sogennanten Vermännlichung. Häufig sind in diesem Bereich besonders Hautkrankheiten wie Akne.